Auszeichnung mit Zukunftspreis Rettungsdienst
In der Kategorie „Forschung“ wurde das Projekt MANV3D des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe Projekt „MANV3D“ ausgewählt. Ausgezeichnet wurde der DRK-Rettungsdienst für die Entwicklung von virtuellen Trainingsszenarien zur schnellen Orientierung der Rettungskräfte in verschiedenen Umgebungen bei Großschadenereignissen.
Die Björn Steiger Stiftung hat in diesem Jahr erstmals ihren „Zukunftspreis Rettungsdienst“ verliehen. Preisträger sind Unternehmen aus allen Bereichen der rettungsdienstlichen und notfallmedizinischen Versorgung, die mit wegweisenden Ideen und Entwicklungen zur Verbesserung des Rettungsdienstes in Deutschland beigetragen haben. Der mit jeweils 2.000 Euro dotierte Preis wurde in vier Kategorien („Personal“, „Technik“, „Einsatzablauf“, „Forschung“) verliehen und soll in Zukunft alle zwei Jahre ausgeschrieben werden. Die Auszeichnungen wurden nun in Darmstadt anlässlich der Sitzung des „Forums Rettungsdienst“ der Björn Steiger Stiftung an die ersten Preisträger übergeben. Die Entscheidung über die Preisvergabe war im Juni 2021 erfolgt.
„Der Rettungsdienst in Deutschland war seit seinen Anfängen immer wieder auf gedankliche und auf technische Neuerungen angewiesen. ‚Wir helfen Leben retten‘: Unter diesem Motto setzt sich unsere Stiftung seit mehr als 50 Jahren für die Modernisierung des Rettungswesens ein - und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Ich freue mich, dass wir bei der Vergabe unseres Zukunftspreises mehrere frische, wegweisende Ideen auszeichnen können. Wir werden die Notwendigkeit wirksamer Verbesserungen in der Notfallversorgung zugleich auch weiterhin gegenüber politisch Verantwortlichen verdeutlichen, um notwendige Veränderungen auf allen Ebenen anzustoßen“, betonte Nicole Steiger, Koordinatorin des „Forums Rettungsdienst“ in der Björn Steiger Stiftung, beim Treffen mit den Preisträgern. „Ich hoffe sehr, dass dieser Preis auch andere Unternehmen dazu bewegt, Ideen für eine verbesserte Notfallversorgung zu entwickeln. Die vier Preisträger des Jahres 2021 haben es vorgemacht - und ich wünsche mir zugleich, dass sie ihre Arbeit in diesem überlebenswichtigen Bereich fortsetzen“, ergänzte Frau Steiger, die in Darmstadt auch auf das aktuelle, politische Positionspapier der Stiftung hinwies. Die erste und umfassendste Forderung des Papiers besteht in einem bundeseinheitlichen Rettungsdienstgesetz.
In der Kategorie „Forschung“ wurde das Projekt MANV3D des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe Projekt „MANV3D“ ausgewählt. Ausgezeichnet wurde der DRK-Rettungsdienst für die Entwicklung von virtuellen Trainingsszenarien zur schnellen Orientierung der Rettungskräfte in verschiedenen Umgebungen bei Großschadenereignissen. Das virtuelle Einsatztraining ist nicht nur in Zeiten der COVID-19-Pandemie eine wichtige Ergänzung zu Präsenzübungen. Diese komplexen Prozesse, bei der viele Verletzte schnellstmöglich geborgen und versorgt werden müssen, lassen sich in der Realität nur schwer simulieren. Hier setzt das Projekt MANV3D des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe an. Aus 3D-Scans von realen Objekten oder Einsatzorten wird zunächst eine virtuelle Umgebung erstellt. Mit Hilfe dieser 3D-Modelle können Planübungen für jeden denkbaren Einsatzort bearbeitet und die Daten für die Einsatzplanung, Lageerkundung oder auch Ausbildung genutzt werden. Darüber hinaus können mit diesen Simulationen und den darin durchzuführenden Szenarien auch das Verhalten der Einsatzkräfte geprobt und mögliche Fehler prospektiv vermieden werden. Fehlerquoten aber auch der Schulungsaufwand im realen Betrieb werden damit deutlich reduziert. Auch große, aufwendig geplante Übungen stehen im Nachgang weiter virtuell zur Verfügung. MANV3D ist auf jedem mobilen Endgerät oder Computer nutzbar. Dabei kann der Anwender entscheiden, ob er es per 'touch and walk' oder als VR Version mit einer Virtual Reality Brille nutzt.
Alle Infos unter drk24.de/manv3d